Die ansehnliche Kirche, welche auf der Spitze der Weinberge steht, wurde erstmals in Schriftquellen im Jahr 1542 erwähnt. Das ursprüngliche Gebäude, von dem der gotische Glockenturm zeugt, wurde im Barock vollständig erhöht, dessen Innere gewölbt, und im Jahr 1742 auch mit Fresken bemalt, die man später im Jahr 1930, als die Wände des Schiffes ebenfalls marmoriert wurden, ziemlich übermalte.
Filialkirche der Hl. Margareta; Foto: Simona Kostanjšek Brglez
Äußerlich macht das Gebäude einen einfachen Eindruck, nur der oktogonale Glockenturm ragt heraus. Im Inneren befindet sich ein hohes, geräumiges und helles Schiff. Im Westen findet man eine barocke Westempore mit gewelltem Zaun, auf der sich die Orgel befindet, die mit Rokokoornamentik geschmückt sind. Sie wurde vom Orgelbaumeister Simon Otoničer (1730–1784) aus Maribor im Jahr 1766 gemacht.
Die Kirche ist fast vollständig bemalt, wobei das ikonographische Programm auf die eine oder andere Weise mit dem Leben der Bauern und deren Arbeit verbunden ist. Der Weinbau und die Schutzheiligen der Kirche als Fürsprecher stehen im Vordergrund. Auf der Triumphbogenwand befindet sich über der Kanzel eine Bemalung der Szene aus der Bekehrung des hl. Paulus. Auf der rechten Seite ist das Martyrium des hl. Johannes von Nepomuk dargestellt. Er ist der Schutzheiligen der Priester und Beschützer vor Gefahren, die mit dem Wasser verbunden sind. Auf dem Scheitel des Triumphbogens befindet sich ein Architektur- und Figuralgemälde mit der dargestellten Personifikation des Ruhms. Ein großer Altar wurde an die Rückwand des Presbyteriums gemalt, und darin ein Ölgemälde der hl. Margareta von Antiochia eingefügt. Die Schutzheilige der Gebärenden und Bauern, deren Namenstag am 20. Juli verehrt wird, ist im Presbyterium auch neben dem Idealbild dieser Kirche abgebildet. Oberhalb des Altars sind Figuren der Tugend abgebildet. An der Wand über dem Altar ist eine Gruppe aus der Krönung Mariens dargestellt. Vor dem großen Altar befindet sich ein hochwertiger Rokoko- Tabernakel, aus den späten sechziger oder siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts, den ein hervorragend gleichzeitiges Gemälde der Muttergottes der Guten Welt schmückt, ein Werk des steirischen Barockmalers Anton Jožef Lerchinger (um 1720 - nach 1787).
Bemalt sind auch die Seitenaltäre im Kirchenschiff. Im Jahr 1756 wurden in der Kirche neben dem Altar der hl. Margareta auch die Altäre des hl. Donatus und der Vierzehn Nothelfer erwähnt. In dem Weinbaugebiet, in dem ursprünglich die Weinrebensorte Rittersberger (heute Ritoznojčan) angebaut wurde, kommt erwartet die Auswahl des Schutzheiligen gegen Gewitter und der Fürsprecher, bei denen sich die Leute für eine bessere Ernte empfohlen. Heute sind die Altäre dem hl. Antonius der Große, dem Schutzheiliger der Tierhaltung, und dem hl. Georg, dem Bringer des Frühlings gewidmet, wobei diese Gemälde von geringerer Qualität sind. Antonius wird von den hl. Martinus und den hl. Urbanus begleitet, den Schutzheiligen des Weinbaus und der Winzer. Georg wird von der hl. Notburga, die Schutzheilige der Bauern, und von der hl. Ursula, die Schutzheilige der guten Ehe und der Kranken begleitet. Mit hochwertiger Barockarchitektur, Ausstattung und Bemalung, die zwar durch spätere Übermalungen einiges an ihrer Exzellenz einbüßte, gehört die Kirche der Hl. Margareta zu den bedeutendsten unbeweglichen Kulturgütern in der Region von Slovenska Bistrica.
Interieur der St. Margaretkirche; Foto: Simona Kostanjšek Brglez
Interieur der St. Margaretkirche; Foto: Simona Kostanjšek Brglez
Simona Kostanjšek Brglez, ZRC SAZU (Forschungszentrum der slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste), Umetnostnozgodovinski inštitut Franceta Steleta (France Stele Institut für Kunstgeschichte), 2019
Der Text entstand im Rahmen des Projekts Umetnost za turizem. Umetnostnozgodovinske vsebine kot podlaga razvoju trajnostnega turizma Vzhodne Slovenije (Kunst für den Tourismus. Kunsthistorische Inhalte als Grundlage für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in Ostslowenien), der vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport der Republik Slowenien und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert wird, und im Rahmen des Forschungsprogramms Slovenska umetnostna identiteta v evropskem okviru (P6-0061) (Slowenische Kunstidentität im europäischen Rahmen (P6-0061)) der aus dem Staatshaushalt seitens der slowenischen Forschungsagentur kofinanziert wird.
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