Pfarrkirche des Hl. Bartholomäus; Foto: Simona Kostanjšek Brglez
das Interieur des Hl. Bartholomäus Kirche; Foto: Andrea Furlan
Die Kirche stand hier schon spätestens seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie war ursprünglich eine Filiale der großen Pfarre Slivnica. Sie ist mit einem Chor- bzw. Ostkirchturm grundsätzlich ein romanischer Bau. In den folgenden Jahrhunderten wurde Sie mehrfach umgebaut und vergrößert. Die Kirche wurde stark geprägt von der Epoche des Barocks. Eine umfangreiche Renovierung fand in Zeiten des Pfarrers Jožef Gašper Zamlik statt. Er wirkte hier zwischen 1710 und 1750. Bis 1722 wurde dem Kirchenschiff im Westen ein großes Presbyterium angebaut. Hierdurch wurde die Orientierung der Kirche verändert. Es folgte der Umbau des Kirchenschiffs. Zwei Reihen flacher Kapellen und den darüberliegenden Galerien erzeugen ein außergewöhnliches Raumgefühl. Die renovierte Kirche mit sieben Altären wurde im Jahr 1730 geweiht.
Der Hauptaltar des Hl. Bartholomäus; Foto: Andrea Furlan
In den darauffolgenden Jahren wurde an der südlichen Seite noch eine reich gegliederte Kapelle des hl. Franz Xaver angebaut, dessen Architektur Jožef Hoffer (um 1700–1762) zugeschrieben wird. Im Barock wurde auch die nördliche spätgotische Rosenkranzkapelle neugewölbt. Sie ist neben den Resten des gotisch-renaissancen Fresko des hl. Christophorus, auf der südlichen Außenwand des Kirchenschiffs, der einzig noch sichtbare Überrest der alten Kirche.
Das endgültige Aussehen der Kirche entstand im Jahr 1904, als Ende des 19. Jahrhunderts der neu erbaute Glockenturm nach Plänen eines der führenden steirischen Architekten des Späthistorismus - Hans Pascher (1858-1942) - mit einer Neorenaissance-Fassade ausgestattet wurde. Das Innere der Kirche ist reich ausgestattet. Das Presbyterium und die beiden Kapellen sind mit barocken Wandmalereien geschmückt. Die ältesten sind die Fresken am Gewölbe und auf der abschließenden Wand des Presbyteriums, die 1722 und 1723 gemalt wurden. Neben dem Schutzheiligen der Kirche werden auch das Martyrium des hl. Jakobus und des hl. Paulus sowie eine Personifikation der vier Kardinaltugenden dargestellt. Der auf die Wand gemalte ehemalige große Altar mit dem Martyrium des hl. Bartholomäus im Herzstück, bedeckt vollständig den jüngeren Altaransatz.
Die Wandmalerei der Kapelle des hl. Franz Xaver, wurde 1738 von den bekannten Grazer Maler Filip Karl Laubmann (1703–1792) an der Ostwand signiert. Sie stellt das Leben, das Missionswerk und die Verherrlichung dieses Jesuiten dar. In jener Zeit malte Laubmann auch bei den Dominikanerinnen in Studenice.
Südkapelle des Franz Xaver; Foto: Andrea Furlan
Die jüngste Barockbemalung befindet sich in der nördlichen Rosenkranzkapelle. Weitere Szenen zu diesem Thema malte in den sechziger Jahren der Freskenmaler Anton Joseph Lerchinger (um 1720 bis nach 1787).
Der nördlichen Rosenkranzkapelle; Foto: Andrea Furlan
Besonders zeichnet sich die Kirche durch ihre reiche barocke Ausstattung aus. In den sechziger, siebziger und achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurde diese fast vollständig vom besten niedersteirischen Bildhauer jener Zeit, Joseph Holzinger (1735–1797), eingerichtet. Zu seinen Werken gehören neben dem Altar des hl. Bartholomäus auch die Altäre des hl. Sebastian, des hl. Johannes von Nepomuk so wie der Rosenkranz Altar. Da rüber hinaus schuf er auch ein Tabernakel für den auf die Wand gemalten Altar des hl. Franz Xaver und die Kanzel. Der hervorragendste Altar ist der große Klassizistische aus dem Jahr 1787 mit einem monumentalen Gemälde des hl. Bartholomäus. Es wurde im Jahr 1782 vom österreichischen Maler Martin Johann Schmidt (1718-1801), auch bekannt als Kremser-Schmidt, gemalt. Erwähnenswert ist auch die Orgel aus dem Jahr 1715. Sie ist das Werk des Grazer Orgelbaumeister Andreas Schwarz (verstorben 1734). Im Jahr 1782 wurde Sie von seinem Enkel Franz Xaver Schwarz (um 1743–1810) vergrößert.
das Interieur des Hl. Bartholomäus Kirche; Foto: Andrea Furlan
Die Pfarrkirche des hl. Bartholomäus ist nach einem Märtyrer benannt. Er wird an seinem Namenstag am 24. August verehrt. Die Kirche ist aufgrund ihrer Architektur, Gemälde und Ausstattung ein außergewöhnliches Denkmal des steirischen Barocks und eines der wichtigsten Sakraldenkmäler in der Region.
Simona Kostanjšek Brglez, ZRC SAZU (Forschungszentrum der slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste), Umetnostnozgodovinski inštitut Franceta Steleta (France Stele Institut für Kunstgeschichte), 2019
Der Text entstand im Rahmen des Projekts Umetnost za turizem. Umetnostnozgodovinske vsebine kot podlaga razvoju trajnostnega turizma Vzhodne Slovenije (Kunst für den Tourismus. Kunsthistorische Inhalte als Grundlage für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in Ostslowenien), der vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport der Republik Slowenien und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert wird, und im Rahmen des Forschungsprogramms Slovenska umetnostna identiteta v evropskem okviru (P6-0061) (Slowenische Kunstidentität im europäischen Rahmen (P6-0061)) der aus dem Staatshaushalt seitens der slowenischen Forschungsagentur kofinanziert wird.
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